WOKE

Woke ist ein rechtspopulistischer Kampfbegriff.

Woke zu sein bedeutet, kritisches Bewusstsein zu besitzen und für soziale Gerechtigkeit, Inklusion und Nachhaltigkeit einzutreten.

Aus woker Sicht wird die Gesellschaft als System aus ungerechten Machtstrukturen problematisiert. Durch die woke Analyse erkennt man den systemischen Charakter von Unterdrückung genauso wie die gesellschaftlich bedingte Bedeutung von Privilegien und Marginalisierung.504

Woke Aktivisten problematisieren mit Kritischen-Theorien angeblich systemisch bedingte Ungleichheiten und versteckte unterdrückerische Strukturen. Als woker Aktivist erkennt man an, dass man selbst nie antirassistisch oder solidarisch genug sein kann und achtet auf die Gefahren von falschem-Bewusstsein.505

Aus Sicht des Autors zeichnet sich die woke Ideologie durch diese sieben Merkmale aus:

  1. Gleichstellung
    Gleichbehandlung ist eine Form von struktureller Diskriminierung, da Gleichbehandlung zu Ungleichheit führt. Leistungsdenken und Selbstverantwortung sind problematisch, da sie Ungleichheiten und Unterdrückung legitimieren. Ergebnisgleichheit ist die wahre Bedeutung von Gerechtigkeit.

  2. Kollektivistische Gerechtigkeit
    Ergebnisgleichheit zwischen Gruppenidentitäten bedeutet Gerechtigkeit, egal wie viele Personen benachteiligt oder bevorzugt werden müssen (siehe 1). Alle Gruppen sind vom Prinzip her gleich, daher muss für alle Gruppen Teilhabe durch inoffizielle Quoten durchgesetzt werden. Wenn eine Gruppe im Durchschnitt erfolgreicher ist als eine andere, dann nur weil diese Gruppe vom System bevorteilt wird.

  3. Relative Wahrheit
    Wissen ist relativ und baut auf gelebten Erfahrungen auf. Es gibt keine objektiven Wahrheiten, da alles eine Frage des Standpunktes ist. Davon ausgenommen ist die woke Ideologie.

  4. Intoleranz
    Offene Redefreiheit kann eine Form der Gewaltsein. Alle Aussagen, die angeblich problematische Gedanken verbreiten, müssen zensiert werden. Zensur ist nur gegenüber woken Aktivisten ungerecht. Woke Intoleranz ist die eine Form der Toleranz, denn etwas zu tolerieren, was als Intoleranz gesehen wird, ist intolerant.

  5. Manipulative Sprache
    Der Kampf gegen Machtstrukturen erfordert Täuschung durch Bedeutungsveränderung: Antirassismus wird zum Rassismus, Wissenschaft wird zu Aktivismus, Pädagogik wird zu Indoktrination, Toleranz wird zu Intoleranz, Gerechtigkeit wird zu Gleichstellung, Zusammenhalt wird zur Ausgrenzung. Der Autor George Orwell beschrieb diese Sprachmanipulation als Neusprech in seinem dystopischen Roman 1984. Durch Neusprech besitzen Begriffe eine ideologische Bedeutung, die nichtkonforme Wertvorstellungen sprachlich eliminiert, da ihnen ihre ursprüngliche Bedeutung entzogen wurde.

  6. Moralische Überlegenheit
    Im Englischen gibt es den Begriff des „Moral Grandstanding“, was sich als moralisches Angeben übersetzen lässt. Dies beschreibt die menschliche Angewohnheit, sich selbst als Teil einer moralisch überlegenen Elite darzustellen.506 Um diesen Elitenstatus zu erreichen, sucht man nach Möglichkeiten, andere wegen ihres unmoralischen Verhaltens zu kritisieren.507 Wer sich nicht woke genug präsentiert, wird ausgeschlossen.

  7. Reproduktion
    Woke Aktivisten wollen ihre Ideologie den Menschen aufzwingen (siehe Sozialisation). Alle gesellschaftlichen Organisationen sollen durch die woke Ideologie transformiert werden. Jede von Aktivisten gekaperte Organisation wird von Bevormundung, Intoleranz und enormer Ineffizienz in Mitleidenschaft gezogen. Zudem werden die Ziele der Organisation neu ausgerichtet, um fortan auch den woken Aktivismus zu unterstützen.