EXPERTEN

Wir müssen auf die Experten hören, die den Konsens der Wissenschaft vertreten.

Aus woker Sicht ist „Experte“ ein Status für ausgewählte Personen, denen man vertrauen kann. Diese Personen sind häufig Vertreter aus Wissenschaft, Medien oder Zivilgesellschaft. Da woke Aktivisten bereits viele Universitäten unterwandert haben, sind woke Diskurse dort oft dominant, auch weil Kritiker aus Angst vor sozialen, medialen oder beruflichen Nachteilen schweigen (siehe Neue-Linke).155 Viele woke Experten sind rhetorisch geschickt und stützen sich selbst mit Netzwerken, in denen sie sich gegenseitig referenzieren. Mithilfe solcher Netzwerken werden nichtwoke Sichtweisen als „unwissenschaftlich“ oder „populistisch“ denunziert. Wer trotzdem widerspricht, soll als Einzelstimme dargestellt werden, die einen angeblich vorhandenen Konsens diskreditieren würde. Dissidenten sollen als vermeintliche Einzelstimmen ignoriert werden, um eine sogenannte „falsche Balance“ gegenüber dem angeblich zwangsläufig richtigen Konsens zu vermeiden.156

Von woken Aktivisten wird häufig gefordert, bei allen Fragen auf „die Wissenschaft zu vertrauen“.157 Nicht die basisdemokratische Zustimmung soll politische Entscheidungen legitimieren, sondern ein angeblich überparteilicher wissenschaftlicher Konsens. Mit der sogenannten „Grievance-Studies-Affäre“ konnten Kritiker beweisen, wie leicht sich fabrizierte Thesen als wissenschaftliche Expertise publizieren lassen.158 Die häufig geringe Validität akademischer Thesen, die von Aktivisten als vermeintlicher Konsens verkündet werden, bedroht die Seriosität des universitären Betriebs zunehmend. Daher sind auch die Thesen von angeblichen Experten mit Vorsicht zu genießen; vor allem wenn mit Autoritätsargumenten von Sachargumenten und fehlender demokratischer Legitimation abgelenkt wird.

Die Liste einflussreicher aktivistischer Akademiker ist lang, exemplarisch hierfür stehen im deutschen Kontext die Netzwerke um Naika Foroutan und Karim Fereidooni.159160 Wie stark die wissenschaftliche Expertise aktivistisch geprägt sein kann, wird der Öffentlichkeit nur selten vermittelt.161