INKLUSION

Inklusion muss die Marginalisierten unterstützen.

Inklusion bezieht sich im woken Aktivismus nicht (nur) auf die Gleichstellung von Behinderten (in woker Bezeichnung „Personen mit besonderen Bedürfnissen“). Inklusion soll stattdessen die gesamte Gesellschaft (alle und alles) gleichermaßen umschließen. Als Ziel wird sogenannte Teilhabe gefordert: Jede Organisation soll solche Identitäten besonders willkommen heißen, die noch nicht ausreichend repräsentiert sind.211

In der Regel verlangt Inklusion, Mechanismen zu identifizieren, durch die marginalisierte Gruppen möglicherweise ausgeschlossen werden könnten. Woke Aktivisten betrachten Rechte und Pflichten vor allem mit Blick auf die systemischen Machtstrukturen. Viele Organisationen haben mittlerweile eigene Abteilungen für „Diversität und Inklusion (D+I)“.212

Oft wird die inklusive Agenda psychologisch begründet: Marginalisierte Menschen hätten ein besonderes Recht auf Schutz vor Unterdrückung. Dafür können sogar nach Identität getrennte Strukturen und Ressourcen erforderlich sein (siehe Geschützte-Räume).213 Inklusion bedeutet, ein einladendes Umfeld speziell für marginalisierte Gruppen zu schaffen. Alle problematischen Ideen sollen bekämpft werden, wofür die Redefreiheit beschnitten wird: Damit sich alle (d.h. auch die woken Aktivisten) inkludiert fühlen können, sollen alle möglichst rücksichtsvoll sein. Gleichzeitig kann privilegierten Personen das Gefühl vermittelt werden, unerwünscht zu sein.

Forderungen nach mehr Inklusion werden von woken Aktivisten auch im intellektuellen Bereich erhoben: Dominante Diskurse in der Gesellschaft würden marginalisierte Wissensformen ausschließen, denn die Dominanzgesellschaft gestatte es bestimmten Communities nicht, sich unter fairen Bedingungen zu äußern (siehe epistemische-Gewalt und Dekolonisierung).214