ISLAM
Der Islam wird von Rechtspopulisten als gewaltbereit dargestellt.
Während der Islam eigentlich eine Weltanschauung mit über 2 Milliarden Anhängern ist, gilt er im woken Diskurs als eine marginalisierte Identität.224 Daher gibt es wenig Kritik am Islam, obwohl die meisten Muslime wenig Verständnis für queer - feministische Gesellschaftsvorstellungen zeigen. Kritik am Islam gilt als populistisch; häufig wird vor antimuslimischem Rassismus gegenüber Muslimen gewarnt (siehe Muslimfeindlichkeit). Sogar für gewalttätige Formen des Islam (z.B. Hisbollah, IS, Hamas) wird Verständnis aufgebracht.
Wer den radikalen Islam ungeschönt als Gefahr einschätzt und die Ursache nicht primär in muslimfeindlicher Diskriminierung verortet, wird als antimuslimischer Muslimfeind diskreditiert. Die Wurzeln des islamischen Fanatismus und des islamischen Antisemitismus, die unabhängig von westlichen Einflüssen in bestimmten islamischen theologischen Überlieferungen verankert sind, werden genauso ausgeblendet wie die Situation von Minderheiten in mehrheitlich islamischen Ländern.225 Für die identitätspolitischen Allianzen zwischen Islamisten und woken Aktivisten hat sich der Begriff „Islamogauchismus“ (Islamolinke) in Frankreich etabliert, wo linke Aktivisten mit Rassismusvorwürfen jede Islamkritik sanktionieren.226
Auch in Deutschland werden solche islamolinken Allianzen mit Islamverbänden im Rahmen der postmigrantischen Gesellschaftstransformation angestrebt. Eine solche Agenda wurde von der DITIB zusammen mit prominenten Vertretern der Muslimbruderschaft in der sogenannten „Kölner Erklärung“ verkündet: Mit Chiffren von Vielfalt, Antirassismus, Integration und Teilhabe wird hier der Einfluss der DITIB begründet.227 In diesem Sinn betätigt sich auch das Avicenna-Netzwerk, das von der Bundesregierung im Jahr 2012 als offizielles Stipendienwerk für muslimische Akademiker gegründet wurde. Geschult in der Rhetorik der Kritischen-Rassen-Theorie CRT vermarkten dort Aktivisten ihre scharia-nahe Politik als Antirassismus.228 Politische Rückendeckung erhalten die einflussreichen Islamaktivisten auch vom sogenannten „Expertenkreis Muslimfeindlichkeit“: Im Kampf gegen Rechtsextremismus solle die Regierung eine angeblich weitverbreitete „Muslimfeindlichkeit“ bekämpfen, indem sie die gesellschaftlichen Diskurse über den Islam kontrolliert (siehe Hassrede).229