CANCEL-CULTURE

Cancel-Culture ist ein verschwörungstheoretisches Narrativ.

Cancel-Culture lässt sich im Deutschen als Ausgrenzungskultur übersetzen.

Cancel-Culture richtet sich vor allem gegen Personen, die öffentlich problematische Positionen vertreten: Durch Boykott, Mobbing, Entlassung und Zensur soll deren vermeintliches Fehlverhalten geahndet werden. In der Regel sollen durch Cancel-Culture nichtwoke Personen aus einflussreichen Positionen verdrängt werden. Die Webseite Cancel-Culture.de dokumentiert einen Teil dieser Fälle für den deutschsprachigen Raum.56

Je woker das Publikum einer Person ist, umso leichter kann sie zur Zielscheibe der Cancel-Culture werden, da woke Aktivisten ihrem eigenen Milieu einen strikten Konformismus abverlangen (sogenannte Milieu-Kontrolle).57

Cancel-Culture wird meist als Widerstand gegen Unterdrückung gerechtfertigt: Wer problematische Diskurse aufrechterhält, stützt angeblich diskriminierende Strukturen (siehe Dominanzgesellschaft). Marginalisierte Personen müssten vor problematischen Personen geschützt werden, was leicht als moralistische Reinheitspanik eskalieren kann (siehe Schutz).

In der Regel wird von woken Aktivisten bestritten, dass es eine woke Ausgrenzungskultur überhaupt gibt: Zunehmende Zensur und Repression seien lediglich populistische Fiktionen; Meinungsfreiheit, Meinungsvielfalt und Redefreiheit seien nicht bedroht.58 Gegner der vermeintlich nicht-existierenden Cancel-Culture würden jedoch rückschrittliches Gedankengut beschützen und gesellschaftlichen Fortschritt verhindern wollen.59