FEMINISMUS

Wir brauchen keinen weißen Feminismus, sondern einen intersektionalen Feminismus.

Laut dem Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit IDA e.V. ist Feminismus:

„sowohl eine politische Theorie, die Geschlechterdifferenzen in den Mittelpunkt ihrer Überlegungen stellt, als auch eine soziale Bewegung, die für die Gleichstellung von Frauen und gegen das Patriarchat kämpft“. 166

Der Feminismus hat historisch viel für die Gleichberechtigung der Frauen erreicht und sich gleichzeitig auch stets auf viele Arten gewandelt. Auch heutzutage ist der Feminismus gespalten. Besonders kontrovers ist die Frage, ob das biologische Geschlecht lediglich sozial konstruiert ist. Im Kern geht es um die Frage, ob ein Feminismus für biologische Frauen transfeindlich ist.

Manche genderkritische Feministen priorisieren die Anliegen biologischer Frauen gegenüber den Ansprüchen von Trans- Aktivisten (zum Beispiel Schutzräume, Sportprogramme, Quotenplätze), wofür sie als TERFs (Trans-Exklusionary-Radical- Feminists) von Queer -Feministen attackiert werden.167 Queer- Feministen kritisieren häufig eine fehlende Solidarität mit marginalisierteren Identitätsgruppen im Feminismus. Insbesondere weiße Cis-Frauen würden sich nicht genug mit ihrem Weißsein, ihrer Cis-Normativität und weiteren Privilegien auseinandersetzen.168 Einige Feministen sehen den Queer- Feminismus dagegen als patriarchales Comeback unter dem Deckmantel von Transrechten.

In anderen Punkten stimmen die meisten genderkritischen Feministen den Queer-Feministen zu: Strukturelle Frauen- diskriminierung gilt als real, wenn es Unterschiede im Verhalten und Erfolgen zwischen Frauen und Männern gibt. Unterschiede zu Ungunsten von Frauen sollen politisch durch Gleichstellung ausgeglichen werden (sogenanntes Gender-Mainstreaming).169