RESILIENZ

In Krisenzeiten stärken wir Resilienz durch solidarischen Zusammenhalt.

Resilienz kommt im woken Denken in vielfältiger Bedeutung vor. Resilienz steht dabei immer in einem Kontext von systemischer Unterdrückung und Ungleichheit. Folglich geht es nicht um individuelle Resilienz als autonome Handlungsfähigkeit, sondern um eine kollektive Resilienz als Widerstand gegen gesellschaftliche Machtstrukturen.

Zum einen soll Resilienz das Gegenteil von Fragilität bedeuten: Weiße Fragilität ist vorhanden, wenn weiße Menschen ablehnend reagieren, sobald ihnen bewusst gemacht wird, inwiefern sie am weißen System beteiligt sind. Resilienz bedeutet dann, dass man woke Sichtweisen vertritt, sich als Ally engagiert und Talent für Aktivismus hat: Resilienz soll die Fähigkeit beschreiben, gesellschaftliche Veränderungen voranzutreiben und herbeizuführen, auch wenn man Widerstände überwinden muss (siehe Aushandlungen).

Zum anderen wird Resilienz auch im Kontext von Empowerment verwendet: Marginalisierte Gruppen sollen durch verbesserte Resilienz ihre politische Identität gegenüber der Dominanzgesellschaft stärken. Resilienz bezieht sich auf eine Art von Widerstandskraft, die ihnen abverlangt wird, um den allgegenwärtigen Machtstrukturen zu widerstehen (siehe Konflikt). Kollektive Solidarität, Empowerment und Anerkennung sollen helfen, die Widerstandskraft marginalisierter Gruppen zu erhöhen.

Darüber hinaus spielt Resilienz eine wichtige Bedeutung im Diskurs über Nachhaltigkeit. Umweltbezogene Resilienz soll hier die Fähigkeit von Systemen beschreiben, sich an ökologische, soziale und wirtschaftliche Herausforderungen anzupassen. Angeblich sei das gegenwärtige kapitalistische System nicht ausreichend resilient, um mit den zukünftigen ökologischen Herausforderungen umzugehen.

Durch eine sozial-ökologische Transformation soll das System resilienter werden, insbesondere klimagerecht und nachhaltig. Hierfür sollen Klimaschutz und Umweltschutz mit der Utopie von Sozialer Gerechtigkeit verbunden werden (siehe Degrowth und Wohlergehen). Um die umweltbezogene Resilienz zu erhöhen, wird eine radikale Abkehr von marktwirtschaftlichen Prinzipien zugunsten korporatistischer Alternativen angestrebt (siehe ESG).