ANTI­RASSISMUS

Das Gegenteil von „rassistisch“ ist nicht „nicht rassistisch“. Es ist „antirassistisch“.

Ein Antirassist ist in der Lage, Rassismus jederzeit zu entlarven und zu bekämpfen. Der Antirassismus spiegelt die woke Sichtweise auf Rassismus wider: Rassismus existiert in antirassistischer Sichtweise immer und überall; Rassismus gilt als systemimmanent.24

Das Ziel des Antirassismus ist eine Utopie der „Sozialen Gerechtigkeit“: Soziale Gerechtigkeit bedeutet sozialistische Ergebnisgleichheit zwischen Gruppen mittels kollektiver Umverteilung (siehe Gleichstellung und Teilhabe). Jede statistische Ungleichheit zugunsten bestimmter privilegierter Gruppen gilt als Beweis für Rassismus.25

Für dieses Ziel wird Aktivismus bzw. „Praxis“ auf Grundlage der Kritischen-Rasse-Theorie CRT betrieben: Mithilfe von kritischem Bewusstsein soll der Rassismus sichtbar gemacht werden und systemische Machtstrukturen bekämpft werden.26

Antirassistisches Engagement ist für Allies verpflichtend (siehe Solidarität). Wer sich zu passiv verhält, macht sich einer indirekten Form des Rassismus schuldig.27 Es gibt nur die binären Kategorien Rassist oder Antirassist, eine neutrale Kategorie „nicht rassistisch“ gibt es aus woker Sicht nicht.28 Neutralität gilt als Passivität und Passivität gilt als Maske für Rassismus.

In der woken Sichtweise ist die soziale Kategorie „weiß“ als besonders problematisch: Als „weiß“ gilt alles, was angeblich das System unterstützt. Durch Kritisches Weißsein soll man erkennen, wie man sich weniger „weiß“ verhalten kann. Alle weißen Menschen gelten als privilegiert, weil sie (unabhängig von ihrer individuellen Situation) einen besseren Zugang zu Privilegien haben, die ihnen durch das System verliehen werden.