CHANCENGERECHTIGKEIT
Chancengerechtigkeit soll durch Diversitätsmaßnahmen sichergestellt werden.
Als Chancengerechtigkeit (manchmal auch Chancengleichheit) werden woke Vorstellungen von Gerechtigkeit beschrieben, wobei Chancengerechtigkeit mit Ergebnisgleichheit gleichgesetzt wird (englischer Begriff: Equity).60
Im woken Denken gilt es als ausgeschlossen, dass zwei Personen aus Gruppe A und Gruppe B wirklich gleiche Chancen haben können, solange ein systemischer Machtunterschied zwischen den Gruppen besteht. Aus Sicht der Kritischen-Theorien manipulieren Machtstrukturen immer auf verborgene Weise das Spielfeld, sodass eine Startchancengleichheit immer ungerechte Ergebnisse liefert. Der Kampf gegen Unterdrückung sei ohne eine extreme Umverteilung unmöglich, wobei Gerechtigkeit mit Gleichstellung gleichgesetzt wird.61
Im Namen von „Sozialer Gerechtigkeit“ werden identitätspolitische Anspruchsrechte aufgrund der Identität eingefordert (siehe Empowerment, Rechte, Teilhabe). Mit dem Euphemismus „Affirmative Action“ wird eine sogenannte „positive Diskriminierung“ angeblich privilegierter Gruppen beschrieben, die für eine gerechte Gesellschaft notwendig sei, aber bisher in jedem Versuch gescheitert ist.62 Chancengerechtigkeit führt im Extremfall zu Dynamiken, vor denen Kurt Vonneguts Dystopie Harrison Bergeron warnt.63
Aus liberaler Sicht erfordert Chancengleichheit vergleichbare Startbedingungen.64 Liberale Chancengerechtigkeit sollte idealerweise die Personen am meisten belohnen, die die beste Leistung bringen (meritokratisches Ideal).