PATRIARCHAT

Das westliche Patriarchat unterdrückt alle weiblich und nonbinär gelesenen Personen.

Im woken Denken sind die westlichen Gesellschaften androzentrische Patriarchate. Als Androzentrismus (Männerzentriertheit) gilt eine Weltsicht, in der der Mann als Maßstab und Norm verstanden wird.328 Das Patriarchat wird definiert als System sozialer Beziehungen, Werte, Normen und Verhaltensmuster, die vorwiegend von Männern geprägt sind und eine bevorzugte Stellung von Männern begünstigen.“ 329

Aus woker Sicht funktioniert Gender -Diskriminierung ähnlich wie rassistische Diskriminierung (Androzentrismus entspricht hierbei dem Weißsein). Im Zentrum des Kampfes gegen das Patriarchat steht das sogenannte „Gender-Mainstreaming“, d.h. die politisch forcierte Gleichstellung durch die Nivellierung von Genderunterschieden.330 Die axiomatische Sicht auf Gerechtigkeit, in der Ungleichheit als Beweis für Ungerechtigkeit festgelegt ist, ist eine der Grundlagen des intersektionalen Feminismus.

In den letzten Jahren wurde durch den Einfluss der identitätspolitischen Gender-Studies das Patriarchat als System theoretisiert, welches eine sogenannte FINTA- Community marginalisiert. Als FINTA (Frauen, intergeschlechtliche, nichtbinäre, trans- und agender Personen) wird eine nicht-männliche Ansammlung von Identitäten definiert, die in unterschiedlicher Weise von patriarchaler Unterdrückung betroffen sind. Das Patriarchat wird als ein System zugunsten von cis-normativen Männer verstanden, bei dem es die intersektionale Form der Unterdrückung zu beachten gilt (siehe Allyship und TERF). Wer als sogenannte FINTA queer -feministischen und antipatriarchalem Vorstellungen widerspricht, leidet an einer Form von falschem-Bewusstsein.