UNGLEICHHEIT

Kapitalistische Ausbeutung sorgt für steigende Ungleichheit in der Gesellschaft.

Ungleichheit gilt sowohl im klassischen Sozialismus als auch in woker Sicht als eine Form der Ungerechtigkeit, denn Ungleichheit gilt als Beleg für Unterdrückung. Anders als im klassischen Marxismus wird Ungleichheit nicht mehr als eine Folge privatisierter Produktionsmittel dargestellt, sondern als das Resultat gesellschaftlich verwehrter Teilhabe. Die ominöse Wirkung unsichtbarer Machtstrukturen wird als Ursache postuliert (siehe Intersektionalität).435

Ähnlich wie im klassischen Marxismus wird die marktwirtschaftliche Produktionsweise des Kapitalismus abgelehnt, doch nun werden neue (neosozialistische) Alternativen gesucht (siehe Neue-Linke). Während im klassischen Marxismus die Arbeiterschaft noch die Produktionsmittel übernehmen und gemeinschaftlich verwalten sollte, können nun weiterhin privat geführte Betriebe existieren. Dabei soll jedoch in allen gesellschaftlichen Bereichen Teilhabe gewährleistet werden; ungleiche Verhältnisse sollen durch „positive Diskriminierung“, Inklusion und Allyship überwunden werden (siehe Quoten).436

Mithilfe von Kritischen-Theorien wird behauptet, dass die Dominanzgesellschaft auf Minderheiten in unterschiedlicher Weise schädlich wirkt (siehe Intersektionalität). Als Lösung sollen transformative Agenden umgesetzt werden: Sobald die woke Utopie etabliert ist, sollen alle Ungleichheiten behoben sein. Dafür soll der Aktivismus weiter vorangetrieben werden und insbesondere in Politik, Medien und Wissenschaft gestärkt werden (siehe Identitätspolitik und Sozialisation).437