FRAGILITÄT
Weiße Fragilität ist eine typische Abwehrreaktion in rassismuskritischen Workshops.
Das Konzept der weißen Fragilität/Zerbrechlichkeit geht auf die CRT -Aktivistin und Autorin Robin DiAngelo zurück.171 Für DiAngelo erfordert antirassistisches Engagement einen ständigen Prozess der Selbstreflexion und der Selbstkritik.172 Angeblich zeigt sich weiße Fragilität (im Englischen „white fragility“), wenn weiße Menschen wütend werden, widersprechen, schweigen oder weggehen, sobald sie als „rassistisch“ bezeichnet werden. Weiße Menschen würden ablehnend reagieren, weil sie nicht den „rassischen Stress“ ertragen, wenn man ihnen bewusst macht, dass sie am weißen System mitschuldig sind.173
Wenig überraschend empfinden es die meisten Menschen als beleidigend, wenn behauptet wird, dass sie von Natur aus rassistisch sind. Dennoch behaupten woke Aktivisten, dass sie die wahren Motive hinter dem weißen Denken besser verstehen. Laut DiAngelo beweist jeglicher Widerstand gegen Rassismusvorwürfe eine rassistische Form der Fragilität. Indem privilegierte Personen gegen ihre Rolle als schuldbehaftete Unterdrücker rebellieren, offenbaren sie ihre Fragilität, mit der sie angeblich ihren Rassismus aufrechterhalten wollen.174 Als Allies müssen weiße Menschen eine unterwürfige Haltung einnehmen (siehe Kritisches Weißsein). Nur wer sich durch Allyship beweist und den Vorstellungen woker Aktivisten zustimmt, ist nicht fragil.
Der Fragilitätsvorwurf funktioniert wie eine Kafka-Falle.175 Abstreitende Reaktionen auf Rassismusvorwürfe sind jedoch kein Beleg für Rassismus (genau wie bei jedem anderen Vorwurf). Der Vorwurf von Fragilität passt viel besser zu dem Verhalten vieler woker Aktivisten: Falls der Begriff „Fragilität“ eine unangebrachte Abwehrreaktion beschreiben soll, die in Menschen ausgelöst wird, sobald ihre eigene Weltanschauung infrage gestellt wird, dann trifft er auf woke Aktivisten selbst zu (siehe Cancel-Culture).