OTHERING

Othering zeigt sich in migrationsfeindlichen Diskursen.

Aus dem Glossar des Informations- und Dokumentationszentrum für Antirassismusarbeit (IDA) e. V. über Othering:

„Basierend auf „Wir“-„Ihr“-Konstruktionen wird das „Ihr“ zum vermeintlich gänzlich Anderen, der im Gegensatz zum „Wir“ als weniger emanzipiert, aufgeklärt, tolerant, demokratisch, gebildet etc. gedacht wird. Es werden elementare Verschiedenheiten konstruiert, die hierarchisierend – ob offen negativ oder exotisierend scheinbar positiv – bewertet und betont werden.“ 325

Othering beschreibt einen Prozess, um sich selbst und sein soziales Image hervorzuheben, indem man Menschen mit anderen Merkmalen als „fremdartig“ klassifiziert. Beim Othering findet eine bewertende Distanzierung zum vermeintlich Anderen statt. Ins Deutsche lässt sich Othering als „Fremdmachen“ übersetzen.

Woke Aktivisten werfen angeblich privilegierten Personen häufig vor, sie würden Othering gegenüber marginalisierten Gruppen betreiben.326 Wer marginalisierte Gruppen kritisiert, tut dies angeblich nur, um Feindbilder zu stärken.327 Der Kampf gegen Othering verbietet es daher, bestimmte Probleme zu thematisieren, die als woke Tabus gelten (z.B. Antisemitismus oder Sexismus unter Muslimen).

Gleichzeitig sind es woke Aktivisten selbst, die Othering betreiben, da nur bestimmten Gruppen ein Anspruch auf Solidarität und Unterstützung zugestanden wird. Woke Kampagnen basieren häufig auf einem gezieltem Othering, wobei Menschen mit bestimmten Narrativen in ein Gut-Böse-Schema gepresst werden: Beispielsweise privilegiert und marginalisiert, Rassist und Antirassist, Demokrat und Populist, solidarisch und fragil. Wer woken Ideologien widerspricht, soll als moralisch minderwertig dargestellt werden (siehe Wahrheit).