NATIONALISMUS

Nationalistische Alleingänge gilt es durch die EU zu verhindern.

Nationalismus wird im Glossar von IDA e.V. definiert:

„Erstens werden die nationale Zugehörigkeit und das subjektive Zugehörigkeitsgefühl dazu benutzt, um politische, rechtliche und soziale Ansprüche zu formulieren, die Nicht-Zugehörigen abgesprochen werden. Zweitens müssen alle Nationalismen definieren, wer zur Nation gehört und wer nicht. Diese Bestimmung geschieht entlang von Definitionskriterien wie „Kultur“, „Geschichte“, „Abstammung“ oder „Rasse“. Im Ergebnis ist die gesamte Menschheit in Völker bzw. Nationen eingeteilt, die als kollektive Akteure von Politik und Geschichte betrachtet werden…()“ 308

Aus woker Sicht gilt es die Aufteilung der Welt in Nationen zu überwinden; die gesamte Menschheit soll als primärer politischer Rahmen dienen. Nationalstaaten gelten als veraltete Konstruktionen, die auf einem Othering von Ausländern durch willkürlichen Ausschluss basieren. Nationale Identitäten gelten als diskriminierend, da sie zwangsläufig zwischen Staatsbürgern und Ausländern unterscheiden (siehe Recht). Das Prinzip einer nationalstaatlichen Staatsbürgerschaft gilt als eine problematische Konstruktion, die durch ein Bekenntnis zu Global-Citizenship, Vielfalt und der postmigrantischen Gesellschaft überwunden werden soll. Initiativen, die einen entscheidungsfähigen Nationalstaat mit nationaler Souveränität erhalten wollen, werden als rechtsextrem, nationalistisch oder rassistisch geframt. Als Befürworter unlimitierter Einwanderung sind woke Aktivisten davon überzeugt, dass Solidarität nur gegenüber marginalisierteren Personen legitim sein kann, zu denen die einheimische westliche Bevölkerung nicht gehört. Vor allem westliche Staaten sollten nicht nur die Interessen derjenigen vertreten, die ihre eigene Sprache, Abstammung und Kultur teilen. Eine restriktive Einwanderungspolitik gilt als menschenrechtswidriger Tabubruch (siehe Asyl). Von einigen postkolonialen Aktivisten wird explizit gefordert, dass westliche Menschen ihre Privilegien gegenüber Menschen aus dem sogenannten „Globalen Süden“ aufgeben sollen, indem sie sich für eine Welt ohne Grenzen einsetzen.309 Doch nicht nur bezüglich der Migrationsthematik wird der Nationalstaat infrage gestellt.

Auch um globale Probleme wie Rassismus, Armut, Krankheit oder Klimawandel zu lösen, gelten nationale Interessen als hinderlich.310 Stattdessen sollen „Global Citizens“ Initiativen wie die UN-Agenda für nachhaltige Entwicklung voranbringen.311 Nationalstaatliche Souveränität soll abgebaut werden, indem diese Souveränität zugunsten transnationaler und internationaler Institutionen ausgehöhlt wird (häufig mit dem Fachbegriff der „global governance“). Als Ziel sollen alle Nationalstaaten von transnationalen Organisationen kontrolliert werden (insbesondere durch die UN).312