ALLYSHIP
Allys verpflichten sich zu solidarischem Handeln für marginalisierte Personen.
Allyship (auf Deutsch: Komplizenschaft) ist die Verpflichtung, sich als privilegierte Person für die Interessen von Marginalisiert(er)en einzusetzen. Auf der Homepage der Universität Köln wird Allyship definiert: Allyship ist eine „aktive, konsequente und anstrengende Praxis des Verlernens und Neubewertens, bei der eine Person in einer privilegierten und machtvollen Position versucht, in Solidarität mit einer Randgruppe zu handeln“.16
Allyship beinhaltet einen „lebenslangen Prozess des Lernens“ sowie „des Verlernens“ des bisherigen Verhaltens.17 Allyship soll dem Empowerment marginalisierter Gruppen dienen: Ein Ally setzt seine eigenen Ressourcen, Möglichkeiten und Fähigkeiten ein, um das System zu bekämpfen und unsichtbare Machtstrukturen in der Gesellschaft zu zerstören (sogenanntes Powersharing).18 Um dies authentisch (statt performativ) zu bewerkstelligen, muss man die woke Ideologie im eigenen Leben anwenden (sogenannte Praxis). Teil der Praxis ist es, eigene Privilegien, Beziehungen und Verhaltensweisen mithilfe Kritischer-Theorien zu problematisieren und diese zu korrigieren.19
Allyship gilt als problematisch, wenn die Praxis nicht solidarisch genug ist und stattdessen dafür genutzt wird, um Statusgewinne als Ally zu erhalten (sogenannte „performative“ Allyship). Als echter Ally gilt es, das eigene Verhalten beachten, um nicht selbst zur Unterdrückung beizutragen.20 Ein wichtiges Kriterium dafür ist, dass man als privilegierte Person sich marginalisierten Stimmen unterordnet (siehe Wissensformen).21