MUSLIM­FEINDLICHKEIT

Muslimfeindlichkeit ist eine Bedrohung für den Zusammenhalt der Gesellschaft.

Muslimfeindlichkeit (synonym zu antimuslimischer Rassismus) ist eine Kritische-Theorie zu den Auswirkungen systemischer Machtstrukturen auf Muslime. In englischsprachigen Ländern wird diese Theorie oft unter dem Begriff „Islamophobia“ verbreitet.285

In simpler Form wird hier die aus den USA stammenden Kritischen-Rasse-Theorie CRT auf den Islam und die nichtmuslimische westliche Gesellschaft übertragen. Die Rolle der BIPOCs übernehmen die Muslime. Dieser simple Rollentausch spiegelt sich in offiziellen Berichten wider: Der Bericht der „Unabhängigen Expertengruppe Muslimfeindlichkeit“ wird aus einer rassismuskritischen Perspektive sowie vor dem Hintergrund einer spezifischen Vorstellung von Gesellschaft formuliert, die auf den Prinzipien von Pluralität, Anerkennung, Teilhabe, Chancengleichheit und sozialer Gerechtigkeit basiert“. 286

Die verwendete Definition von Muslimfeindlichkeit lautet so:

„Muslimfeindlichkeit (auch: Antimuslimischer Rassismus) bezeichnet die Zuschreibung pauschaler, weitestgehend unveränderbarer, rückständiger und bedrohlicher Eigenschaften gegenüber Muslimen und als muslimisch wahrgenommenen Menschen. Dadurch wird bewusst oder unbewusst eine ‚Fremdheit‘ oder sogar Feindlichkeit konstruiert. Dies führt zu vielschichtigen gesellschaftlichen Ausgrenzungs- und Diskriminierungsprozessen, die sich diskursiv, individuell, institutionell oder strukturell vollziehen und bis hin zu Gewaltanwendungen reichen können.“ 287

Die Experten der deutschen Regierung definieren Muslimfeindlichkeit als Persilschein für Muslime: Jedweder Bericht über bedrohliche Muslime wird als „muslimfeindlich“ dekonstruiert. Aus dieser Definition lässt sich folgern, dass es keine islamistische Gefahr und keine gewaltbereiten Muslime gibt. Folglich sind Muslime ideale Menschen, die nur harmlose Eigenschaften besitzen. Alle negativen Eigenschaften sind Fremdzuschreibungen von Rassisten, die durch erfundene Diskurse eine nicht vorhandene Feindlichkeit konstruieren (siehe Othering).

In dieser Sichtweise wird behauptet, dass jeder, der in negativer Form über bestimmte Muslime oder bestimmte Phänomene des Islam berichtet, durch negative Beschreibungen „gesellschaftliche Ausgrenzungs- und Diskriminierungsprozesse“ bis hin zu Gewaltanwendungen legitimieren würde. Muslimfeindlichkeit beschreibt somit keine unberechtigte Diskriminierung, sondern umfasst alle negativen Beschreibungen des Islam oder Muslime. Sobald Diskurse durch negative Schlagzeilen geprägt sind, ist dies ein Beleg für Rassismus. Gemäß dieser Definition ist die deutsche Gesellschaft mehrheitlich muslimfeindlich dargestellt.288

Es ist leicht zu durchschauen, worum es den postmigrantischen Aktivisten mit ihrer Definition von Muslimfeindlichkeit geht: Alle Bürger sollen der Illusion einer harmonischen Multikulti-Utopie zustimmen, ganz egal welche Probleme im Zusammenleben mit Muslimen vorhanden sind. Jegliche Probleme werden der Mehrheitsgesellschaft als Beweis für ihre angebliche Muslimfeindlichkeit angelastet. Gleichzeitig wird die postmigrantische Agenda vorangetrieben, durch die schrittweise eine islamismusfreundliche Quotengesellschaft errichtet werden soll.289 In einer zunehmend islamistisch geprägten Gesellschaft werden kafkaeske Narrative über Hassrede, Marginalisierung, Integration, Islam und Teilhabe benutzt, die Kritik als diskriminierend framen. Fundamentalismus und Islamismus werden als legitime Formen der Identitätspolitik verklärt.290

Das Phänomen der woken Parteinahme für Islamisten ist in allen westlichen Ländern verbreitet. In Frankreich hat sich für die breiten Allianzen zwischen Islamisten und woken Aktivisten der Begriff des „Islamogauchismus/Islamolinke“ etabliert. Dort bedrohen islamolinke Aktivisten Wissenschaftler mit dem Rassismusvorwurf, weil diese vor den Gefahren des Islamismus warnen.291