DOMINANZ­GESELLSCHAFT

Disparitäten im Vermögen sind ein klarer Beweis für die weiße Dominanzgesellschaft.

Von IDA e.V.:

„Der Begriff der Dominanzgesellschaft oder -kultur geht auf die Psychologin Birgit Rommelspacher zurück. Der Begriff versucht das Zusammenleben unter mehrdimensionalen, vielschichtigen Herrschaftsbedingungen zu beschreiben. Die Dominanzgesellschaft ist geprägt von einer Geschichte, die Herrschen und Beherrschtwerden zu ihren zentralen Ordnungskategorien hat werden lassen. Im Gegensatz zu kolonialen oder faschistischen Gesellschaften ist die Unterteilung in Unterdrückte und Unterdrückende aber nicht eindeutig, sondern verläuft anhand vieler verschiedener Differenzlinien (Frau/Mann, weiß/Schwarz, deutsch/nicht-deutsch, arm/reich usw.), was zu einem Verblassen der kollektiven Identitäten und zu Verunsicherung führt. Zudem sind Über- und Unterordnung in Normen, Normalitätsvorstellungen und Alltagshandeln eingelassen. Diese Uneindeutigkeiten verdecken und rechtfertigen bestehende Ungleichheiten und Diskriminierungen, sodass die Dominanzgesellschaft sich ihrer eigenen Hierarchien nicht bewusst ist (oder sein will), sondern sich (allerdings nur oberflächlich) zu Gleichheit und Gleichwertigkeit bekennt.“ 128

Der Begriff Dominanzgesellschaft oder Dominanzkultur soll die woke Sicht auf die westliche Mehrheitsgesellschaft beschreiben. Das Konzept der Intersektionalität beschreibt die dazugehörigen gesellschaftlichen Ordnungskategorien und Machtstrukturen. Für die Soziologin Birgit Rommelspacher, die diesen Begriff prägte, liegt der Preis der Anpassung an die Dominanzgesellschaft in Unterordnung und Selbstentfremdung.129

Der Begriff Dominanzgesellschaft soll neulinke Vorstellungen über Konflikte verdeutlichen.130 Woke Aktivisten lehnen die existierende Gesellschaft ab; stattdessen treten sie für eine befreite Gesellschaft ein. Der existierenden Dominanzgesellschaft stehen utopische Visionen einer inklusiven, solidarischen, klimagerechten und vielfältigen Gesellschaft gegenüber.